Die DJK Schernfeld feiert ihr 60-jähriges Gründungsjubiläum. In den 1950er-Jahren war Pfarrer Josef Herteis in Schernfeld für vieles der Motor, so auch für die Neugründung des Sportvereins. 1958 startete die DJK mit einer Fußballmannschaft. Mittlerweile deckt der Verein mit vielen Sparten ein breites Spektrum ab.
Von Franz Bauer
Zusammen mit dem Patenverein DJK Pollenfeld (jeweils von links) DJK Schernfeld: Josef Sandner, Josef Bittl, unbekannt, Richard Böhm, Rupert Vetter, Ludwig Stadler, Rudolf König, Alois Opl, Herbert Ehrentraut; DJK Pollenfeld: Matthias Meyer, Josef Schneider, Wilhelm Hoffmann, Richard Mödl, Andreas Mederer, Hans Flieger, Gustav Ablassmeier, Hans Bayer, Richard Breitner, Hans Wittmann, Siegbert Ziegler. Fotos (3): DJK-Archiv
Die Fußballgeschichte von Schernfeld reicht weiter zurück als ins Jahr 1958: Bislang ging man davon aus, dass der erste DJK-Verein von Schernfeld 1931 gegründet wurde. Hintergrund dieser Annahme war ein Foto einer DJK-Mannschaft aus diesem Jahr. Mittlerweile hat der Chronist weitere Dokumente und alte Fotos gesammelt, die auf eine Gründung im Jahr 1926 schließen lassen. Zu dieser Zeit gehörte Schernfeld zur Pfarrei Obereichstätt. Pfarrer war Adolf Speinle. Es ist anzunehmen, dass er es war, der in Schernfeld die Gründung der DJK vorantrieb. Aus dieser Zeit entdeckte der Chronist auch ein Dokument, das die Existenz der DJK Schernfeld und zugleich die Gründung mehrerer DJK Vereine der Region zeigt: „Wenn die Spielerzucht nicht mehr über alles gilt: Jawohl, Landgraf, werde hart.“
Die Nationalsozialisten lösten die DJK Schernfeld allerdings bereits 1933 wieder auf, da sie katholische Vereine nicht duldeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen weiteren Anlauf, in Schernfeld einen Fußballverein zu etablieren. Vorsitzender des FC Schernfeld war Josef Liepold. Der FC bestand nur bis zur Spielzeit 1948/49. 1958 gelang es schließlich, die DJK Schernfeld zu gründen, die bis heute Bestand hat. Gründungsmitglieder waren Anton Baumeister, Albert Bayer, Josef Bayer, Matthias Bayer, Josef Bittl, Franz Böhm, Herbert Ehrentraut, Josef Engelhardt, Eduard Fürsich, Erich Goth, Josef Goth, Karl Goth, Helmut Horn, Konrad Liepold, Richard Meier, Josef Neumann, Karl Pröbstl, Hermann Reith, Johann Sandner, Konrad Sandner, Alfred Semler, Johann Semler, Johann Schöpfel, Manfred Schöpfel, Rupert Vetter, Xaver Gastl, Erwin Olschner, Josef Liepold, Erwin Bittl, Josef Herteis, Andreas Netter, Pius Zinner, Alois Kirschner, Josef Tapal und Hans Spiegl.
„Jawohl, Landgraf werde hart! Wenn die Spielerzucht nicht mehr über alles gilt“ heißt es in einem alten Dokument, das auf eine frühere Gründung der DJK Schernfeld schließen lässt.
Es gibt so manche Anekdote aus den Gründungsjahren. So kam es bei einem Punktspiel in Nennslingen im Jahre 1959 zum Elfmeter für die Gastgeber. Matthias Bayer war damit allerdings nicht einverstanden und schlug den bereitgelegten Ball zweimal vom Elfmeterpunkt weg. Da stellte ihn der Schiedsrichter vom Platz. Doch dann griff Alois Opl ein: Er versetzte dem Schiedsrichter einen Stoß vor die Brust, worauf er ebenfalls vom Platz flog. Schließlich holte der Schiedsrichter auch noch Johann Semler, den Spielführer der DJK Schernfeld, herbei und verwies ihn des Feldes, weil er die Vorfälle nicht verhindert und gegen die Entscheidung des Schiedsrichters protestiert hatte. Doch damit nicht genug: Nach dem Ende des Spiels, das schließlich mit 2:3 für die Schernfelder verloren ging, kam es in der Wirtschaft zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen dem Schiedsrichter und dem Schernfelder Spieler Josef Engelhardt. Der Streit endete damit, dass Engelhardt den Schiedsrichter packte und auf den Ofen setzte. Das hatte zur Folge, dass auch er noch gesperrt wurde. So verlor die DJK Schernfeld in einem Spiel gleich vier Spieler.
Im Jubiläumsjahr zählt der Verein nun an die 600 Mitglieder. Außer Fußball gibt es bei heute viele weitere breitensportliche Angebote. Dazu gehören Fit durchs Jahr, Zumba, Body-Workout, Damen- und Herrengymnastik, Mutter-Kind-Turnen, Mädchen- und Kinderturnen, Herrengymnastik, Badminton, Nordic Walking und ein Sportabzeichentraining.
Der Torhüter von 1958, Josef Bittl.